Anregung Prozessbeobachtung IV

Krisen polarisieren, insbesondere dann, wenn die Hauptkommunikation eher einseitig ist. Wir konnten gut beobachten, wie Fraktionen entstanden, die sich durchaus heftig abstießen, mit allen entsprechenden Gruppenphänomenen, die typischerweise dabei auftreten, beispielsweise die Abwertung und Unterdrückung von Sichtweisen. Üblicherweise wird die Fraktionierung auch direkt auf das Engagement von einzelnen Personen oder Gruppen projiziert. Jetzt wird sich die Situation schrittweise immer weiter ausdifferenzieren. Es wird darum gehen, dass sich Meinungsfraktionen wieder aufeinander zubewegen, da die eingebrachten Inhalte vordergründiger werden, um zu einer integrierten Lösung zu kommen. Da, wo besonders starke Mauern gebaut und die Überzeugung, recht zu haben, besonders intensiv ausgelebt wurden, ist Feingefühl notwendig, da nicht nur auf öffentlichen Bühnen, sondern auch in kleineren, privaten Kreisen mitunter Gesichtsverluste befürchtet werden.

Leitfragen zur Beobachtung:
Wo steht Inhalt schon vor Person / Fraktion?
Wo steht Person / Fraktion noch vor Inhalt?
Wie werden zugunsten der Inhalte Querverbindungen zwischen Personen / Fraktionen hergestellt?
Welche Aktivitäten bringen den Integrations- und Lösungsprozess voran, welche behindern ihn?
Inwieweit laufen diese Aktivitäten sichtbar oder eher weniger sichtbar im Verborgenen?
Wo geht wer aufeinander zu? Wo verharrt wer in der Ausblendung, Ablehnung und vielleicht sogar noch in der Abwertung?
Wie behutsam oder rigide ist das Vorgehen gestaltet?
Welche Absichten spielen dabei hypothetisch eine Rolle?
Inwieweit verändert sich die Hauptkommunikation und das Auftreten der Hauptakteure?

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